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Thomas Christiansen

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Robert Lewandowski wurde mit nur 20 Treffern Torschützenkönig der abgelaufenen Saison. Diese Marke reichte zuletzt in der Saison 2006/07, als Theofanis Gekas die begehrte Torjäger-Kanone errang. Dies erinnerte uns unweigerlich an einen anderen Torschützenkönig vom VfL Bochum. Was macht eigentlich Thomas Christiansen?

Gäbe es im Fußball so etwas wie ein One Hit Wonder, wäre Christiansen der Lou Bega der Bundesliga. In einer 17 Jahre andauernden Karriere reichte dem Stürmer eine tolle Saison beim VfL Bochum, um sich einen festen Platz in den Bundesliga-Annalen zu sichern. Gemeinsam mit Giovane Élber gewann er 2003 mit 21 Treffern die Trophäe des besten Goalgetters.

Begonnen hat die Karriere von Thomas Christiansen Tarín, wie er mit vollem Namen heißt, in seiner dänischen Geburtsstadt Hvidovre beim damaligen Zweitligisten Hvidovre IF. Zwar spielte er in seiner Jugend bei Avedøre IF und Brøndby IF, seine ersten Schritte im Profigeschäft tätigte er aber in Hvidovre. Dort schnürte er erstmals in der Saison 1989/90 die Stollenschuhe, wechselte aber bereits nach einem Jahr zu B.93 København. In seinem einzigen Ligaspiel in der Saison 1990/91 erzielte er natürlich gleich einen Treffer.

Daraufhin wechselte er für vier Jahre zum FC Barcelona, war aber vorrangig für die B-Mannschaft des Clubs aktiv. Er konnte sich dort nie wirklich durchsetzen und wurde immer wieder an andere spanische Vereine ausgeliehen. Aber auch bei Sporting Gijón, CA Osasuna und Racing Santander konnte er nie einen bleibenden Eindruck hinterlassen, so dass es ihn ab 1995 weiter zum Club Real Oviedo zog. Dort spielte der Stürmer, der neben dem dänischen Pass auch eine spanische Staatsbürgerschaft besitzt, für zweieinhalb weitere Jahre, hatte aber mit fünf Hütten in 50 Partien nur sehr mäßigen Erfolg.

Die folgenden drei Spielzeiten durchlebte Christiansen den Traum eines Wandervogels und modernen Söldners und dürfte dabei vorrangig aus seinem Koffer gelebt haben. Beim FC Villarreal blieb er immerhin eine ganze Saison, danach ging er für ein halbes Jahr in die dritte spanische Liga zum FC Terrassa. Von dort zog es ihn für die zweite Saisonhälfte weiter zum griechischen Verein Panionios Athen, den er aber im Juni bereits wieder verließ, um in seiner Heimat beim dänischen Verein Herfølge BK anzuheuern.

Schließlich landete er in der Winterpause der Saison 2000/01 beim VfL Bochum, doch auch er konnte den damaligen Abstieg aus der ersten Bundesliga nicht mehr verhindern. Also ging er mit dem VfL in die zweite Liga und war direkt entscheidend am direkten Wiederaufstieg beteiligt. Mit 17 Buden war Christiansen mit Abstand erfolgreichster Torschütze der Bochumer und viertbester Schütze der gesamten zweiten Liga. Dies sollte aber nur der Auftakt für eine großartige Erstligasaison sein, die er mit 21 Treffern in der Spielzeit 2002/03 vergoldete. Zusätzlich bereitete er noch vier weitere Tore vor und war so insgesamt an 25 der 55 Tore der Bochumer in jener Spielzeit beteiligt.

Durch seine Leistungen wurde schließlich Hannover 96 auf den Stürmer aufmerksam und holte den inzwischen 30-jährigen Angreifer zur Saison 2003/04 an die Leine. Schon im ersten Jahr bei den Niedersachsen ging seine Quote aber wieder merklich nach unten und lag zu Saisonende bei nur noch 9 Treffern. Auch in den folgenden beiden Spielzeiten fand der Stürmer, der 1993 zwei Länderspiele für Spanien absolviert hatte und dabei einen Treffer gegen Litauen in der WM-Qualifikation erzielte, nicht mehr zu seiner Form aus den erfolgreichen VfL-Jahren. Am Ende war es ein zweiter Ermüdungsbruch im rechten Schienbein, der Christiansen dazu zwang, seine Karriere schließlich 2006 zu beenden.

Danach wurde es erstmal ruhig um den spanischen Dänen, der seit 2008 die A-Lizenz für Trainer hat. Bis er im Juli 2011 ein Engagement als Co-Trainer beim schweizerischen Club Xamax Neuchâtel antrat. Im Januar 2012 entzog die Axpo Super League, die erste Liga in der Schweiz, dem Verein allerdings die Lizenz und Neuchâtel musste Konkurs anmelden. Der Verein wurde infolgedessen in die fünfte Liga relegiert und die Liaison mit Christiansen war bereits wieder beendet.

Anfang 2013 tauchten dann Gerüchte auf, wonach Christiansen als Co-Trainer von Pep Guardiola beim FC Bayern ins Spiel gebracht wurde. Beide kennen sich seit ihrer gemeinsamen Zeit beim FC Barcelona, sind quasi Nachbarn im Küstenort Llavaneres und miteinander befreundet. Daraufhin mutmaßte die tz damals, dass der ehemalige Stürmer vom VfL Bochum zum Trainerstab von Guardiola gehören könnte, weil Christiansen die deutsche Liga kennt sowie auch die deutsche Sprache spricht.

Doch es kam anders. Christiansen wurde von einem anderen ehemaligen Mannschaftskollegen bei Barcelona, Luis Milla, angeworben und von Februar 2013 bis Oktober 2013 Co-Trainer unter Milla beim arabischen Club Al Jazeera in Abu Dhabi. Inzwischen hat sich der ehemalige Bundesligatorschützenkönig einem weiteren Weggefährten angeschlossen. Sein damaliger Mitspieler Xavi Roca, heute Sportdirektor beim zypriotischen Verein AEL Larnaka, holte ihn für die kommende Saison als Cheftrainer auf die Mittelmeerinsel, wo er ab nächster Woche sein Amt antritt.

Thomas Christiansen ist heute verheiratet und hat zwei Kinder.

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